2005/06 Frankfurt im Farbenrausch der Fotografie

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2005/06 Frankfurt im Farbenrausch der Fotografie

(NEWS FRANKFURT VOM 06.06.2005)
Frankfurt im Farbenrausch der Fotografie
Eine Hommage an Frankfurt: Gernot C. Wohls Ausstellung "Main Frankfurt" 
AUF DEN ERSTEN BLICK hat Gernot C. Wohls gelernter Beruf nichts mit Fotodesign zu tun. Ebenso wie in seiner Kunst ist ein zweiter Blick notwendig, um zunächst unsichtbare Zusammenhänge und Details zu erkennen. 
>Ich habe mich entschlossen, eine Lehre zum Bankkaufmann zu machen, da Fotografie sehr viel Geld kostet< erklärt Wohl seine etwas ungewöhnliche Laufbahn.
Erst seit 1998 arbeitet der 39-Jährige hauptberuflich als Fotodesigner.Main Frankfurt heißt die Ausstellung in der Galerie Elzenheimer in Schwalbach, in der ab morgen 30 Werke von Wohl ausgestellt sind. Der Titel ist eine Hommage an die Stadt, die ich liebe", sagt der gebürtige Frankfurter.

In Hongkong gibt es zwar über 1000 Hochhäuser, aber sie haben nicht diese tolle Architektur wie in Frankfurt. Hier stehen nur Unikate. Wohls teilweise großformatige Arbeiten setzen sich aus farbigen und monochromen Fotografien zusammen. Auffällig ist die gediegene Farbkomposition, die seinen Arbeiten in der Werkgruppe Die Macht der Farben zugrunde liegt. Ich habe ältere Verfahren neu entdeckt und auf die heutige Zeit abgestimmt, sagt Wohl. Der Fotodesigner setzt akribisch berechnete fotochemische Prozesse ein, um seine Interpretation von Urbanität für den Betrachter erfahrbar zu machen. So erstrahlt zum Beispiel die Frankfurter Skyline in warmen Orange- und Rottönen, weiche Farbverläufe wechseln sich mit harten Übergängen und Farbpartikeln ab. Die Intention des Künstlers: kalten und leblosen Objekten Leben einzuhauchen. Wohl geht es um den Bezug von Mensch und Umwelt. Dabei fokussiert er die vom Menschen geschaffene Umwelt in Gestalt der Architektur.
Ich vermeide es, Menschen abzulichten. Stattdessen schaffe ich durch die farbige Verfremdung, dass die Gebäude wie künstlich geschaffene Modellwelten wirken. Im Zeitalter der digitalen Fotografie erstaunt es, dass Wohl konsequent auf die Nachbearbeitung am Computer verzichtet. Dennoch überlässt Wohl Gernot C. Wohl und seine Kunstwerke: Ältere Verfahren neu entdeckt und auf die heutige Zeit abgestimmt nichts dem Zufall. Wenn seine Bilder im Fachlabor entwickelt werden, ist er immer dabei, um sie abzunehmen.
Da halte ich meine Hand drauf, sagt der Fotodesigner lachend. Überaus wichtig ist für ihn eine genaue Vorbereitung. Zunächst habe ich eine Idee, dann lasse ich das Objekt bei mehreren Vor-Ort-Terminen auf mich wirken und muss dann auf den Tag warten, bis die Lichtbedingungen genau so sind, wie ich sie haben will. Die Aufnahmesituation trage entscheidend zum künstlerischen Ergebnis und Ausdruck bei.

Während in den Bildern der Werkgruppe Die Macht der Farbe die Farbkomposition eine vorrangige Rolle spielt, steht bei den monochromen Bildern, die Wohl unter dem Namen Symphony Noir laufen lässt, vor allem eine extreme Kontrastzeichnung im Vordergrund. Der Kontrast aus Hell und Dunkel und das Wechselspiel von Fläche und Umrisslinie lässt einige der Bilder beinahe wie Scherenschnitte aussehen.
Tina Bremer
GALERIE ELZENHEIMER: Kleine Kunstoase
Die Bilder des Fotodesigners Gernot C. Wohl sind vom 7. Juni bis zum 7.Juli in der Galerie Elzenheimer,
Wiesenweg 12 i n Schwalbach. Tel.: 06196/82121.

Neben zeitgenössischer Kunst werden i n wechselnden Ausstellungen Kunstschaffende und deren Werke vorgestellt. Die Bilder von Wohl kosten zwischen 600 und 6500 Euro. Zur Eröffnung der Ausstellung erhalten Interessierte einen Vorzugspreis. Neben diversen Ausstellungen passt die Galerie Elzenheimer erstandene oder alte Bilder auch in die passenden Rahmen ein. Dabei wird vor allem Wert auf hochwertige Materialien gelegt, die Gemälde und Grafiken vor schädigenden Umwelteinflüssen bewahren.

Mehr zu Gernot C. Wohl: www.gcw-fotodesign.de Fotos: kapix/wohl (2)
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