2006/06 Idylle am Sonntag

ARCHIV DER PRESSEMELDUNGEN

2006/06 Idylle am Sonntag

(SCHWALBACHER ZEITUNG VOM 14.06.2006)
Idylle am Sonntag
Ausstellung „Immer wieder sonntags" in der Galerie Bild & Rahmen 
Seit Mitte Mai ist in der Galerie Bild & Rahmen die Ausstellung „Immer wieder sonntags..." der in Wuppertal lebenden Heike Ising Alms zu sehen. Die Ausstellung enthält Gemälde aus ihrer Werkreihe „Sonntagsbilder". Traditionelle Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Nachlass ihrer Großeltern machte die Künstlerin zur inhaltlichen wie auch formalen Grundlage ihrer Malerei. Die Fotos entstammten den 30er- bis 60er Jahren. In nostalgischer Verklärung sind dort zum Beispiel auf dem Gemälde „Waldspaziergang" Erwachsene mit Kindern auf einem im Sonnenlicht liegenden Sandweg zu erkennen - ein sehr realistisches Bild aus den Wirtschaftswunderjahren. Im Bild „Reifenwechsel" werden Oldtimer gezeigt, in der Bildreihe „Ringel, Rangel, Rose 1 - 3" kommen Bilder zur Betonung der Familie auf Sonntagsausflügen zur Geltung, darunter auch ein mit einem Hund spielendes Kind. Auch der Sport sollte auf dieser Ausstellung nicht zu kurz kommen: Die Olympiade wird malerisch erwähnt, die für die damalige Zeit noch üblichen Sechstagerennen auf dem Rad sowie der große Pelé werden auf einem Bild im Eingangsbereich ins rechte Licht gerückt. In der Tat animieren die „Sonntagsbilder" gerade die Älteren zu eigenen Erinnerungen: Sonntagsrituale wie das gemeinsame Essen des Sonntagsbratens, das Anziehen der berüchtigten „guten" Kleidung", Besuche bei Oma und Opa und das sonntägliche Spazierengehen fallen vielen Besuchern dann wieder ein. Was man damals als Kind vielleicht gehasst hat, ist heute, aus der Distanz gesehen, wieder schön. So werden aus den fotografischen Dokumenten, malerisch verfeinert, „Erinnerungsbilder". Über ihre Werke sagt Heike Ising-Alms: „Mit meinen Bildern möchte ich nicht ein historische Ereignis oder nur ein nettes Familienbild zeigen. Eigentlich will ich mehr: Die Kraft eines Bildes liegt für mich in der Überzeitlichkeit. Zeitlosigkeit liegt außerhalb der geschichtlichen Realität." Normalerweise setzt der nicht professionelle „Sonntagsfotograf' das Wichtigste in die Mitte des Bildes, Heike Ising-Alms verstärkt noch die mittige Ausrichtung der Originalfotos, indem sie für ihre Bilder stets ein quadratisches Format wählt. Sie arbeitet dabei mit mehreren Farbschichten. Die Ausstellung wird aufgrund des Schwalbacher Interesses bis zum 30.Juli verlängert und ist während der Öffnungszeiten der Galerie zu sehen. hn
Galerist Peter Elzenheimer und die Ausstellungs-Besucherin 
Ingrid Glücklich vor dem Bild von Pelé.
Foto: Nitsch
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